Von Flugdächern

und Zugvögeln —

die Fünfzigerjahre

im Stadtbild Braunschweigs

 

Schrift:

Futura, Palatino und Graphique Pro

 

Papier:

Arctic Volume White

 

Erscheinungsjahr:

2014

Die Fünfzigerjahre: Nierentisch und Tütenlampe neben dem Gummibaum, Schwarzweiß-Fotos mit Zackenrand, Schlager von Caterina Valente und Rudi Schuricke, der erste Italienurlaub mit dem eigenen VW-Käfer. Es war die Zeit, als ein Eis  fünfzehn Pfennige kostete, Strümpfe noch gestopft wurden und Zigaretten noch einzeln zu kaufen waren. Es war zugleich auch die Zeit der Wohnungsnot und des Wiederaufbaus der zu 90 Prozent zerstörten Innenstadt Braunschweigs. Es wurden moderne Siedlungen und neue Straßen gebaut, Geschäfts- und Verwaltungsgebäude, Wohnblocks und Behelfsbauten wuchsen aus den Trümmern. Der Wiederaufbau gestaltete sich hier wie auch anderswo als ein Kompromiss zwischen Rekonstruktion und Neubau. Neben den »Traditionsinseln« der Stadt entstanden Gebäude mit einer unverkennbar frischen Formensprache: Rundungen und Schrägen sowie neue Materialien hielten Einzug in die Architektur. Bis heute schmücken »Kunst am Bau« und Leuchtreklamen schlichte Fassaden, zudem erfreuen Skulpturen die Menschen in Parks und auf öffentlichen Flächen. Von jener Zeit des Aufbaus berichtet dieses Buch. Es dokumentiert mit Bildern und Texten das, was es in Braunschweig an Architektur und Kunst aus den Fünfzigerjahren (noch) zu entdecken gibt. Die Publikation ist ein Plädoyer dafür, genauer hinzuschauen und die manchmal schon morbide Schönheit und die Vielfalt dieser Epoche zu erkennen und zu erhalten.

 

Das Buch ist auch gestalterisch eine Hommage an die 1950er-Jahre. Spiralen treffen auf geometrische Formen, grüne Kreise kolidieren mit roten Rechtecken und Bilder werden mit plakativen Zahlen nummeriert. Auch die Farbgebung ist den Werbeplakaten der 1950er-Jahren entnommen.